Die Ausbildung zum Heilpraktiker wird häufig unterschätzt – sowohl in Bezug auf den Umfang als auch auf den Schwierigkeitsgrad.
In diesem Beitrag teile ich meine persönlichen Erfahrungen aus der Heilpraktikerausbildung und gebe dir wertvolle Tipps zur Prüfungsvorbereitung. Außerdem stelle ich dir mein Lernmaterial vor, das ich speziell für Heilpraktikeranwärter entwickelt habe. Wenn du also planst, Heilpraktiker zu werden oder dich bereits in der Ausbildung befindest, hoffe ich, dass du hier hilfreiche Informationen und Unterstützung findest.
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1. Der weit verbreitete Irrglaube über die Heilpraktikerausbildung
Viele Menschen, mich eingeschlossen, machen am Anfang einen großen Denkfehler: Sie glauben, die Heilpraktikerausbildung sei eine leichtere Version eines Medizinstudiums, die man „nebenbei“ schaffen kann. Das dachte auch ich, als ich meine Ausbildung begann. Ich hatte damals mein Studium in Geusndheitswissenschaften noch parallel laufen und dachte mir: „Ach, das mache ich locker nebenher.“ Doch das war ein großer Fehler. Die Heilpraktikerausbildung ist zwar kein Universitätsstudium, aber in ihrer Tiefe und dem Umfang der schulmedizinischen Inhalte hat sie mich überrascht.
Die meisten von uns machen die Ausbildung in Teilzeit, oft neben einem Beruf oder anderen Verpflichtungen. Doch was viele nicht realisieren: Es ist fast unmöglich, diese Ausbildung „nebenbei“ zu machen, ohne dass das Stresslevel ins Unermessliche steigt. Der Lernstoff ist komplex, besonders wenn du keine medizinischen Vorkenntnisse mitbringst. Wenn du dich also für diese Ausbildung entscheidest, rate ich dir, sie genauso ernst zu nehmen wie ein Hauptstudium. Plane deine Zeit gut, denn die Heilpraktikerausbildung erfordert deine volle Konzentration und Hingabe.
2. Inhalte der Heilpraktikerausbildung
Zu Beginn meiner Heilpraktikerausbildung, dachte ich noch, ich würde zusätzlich auch noch viel über alternative Heilmethoden wie Akupunktur, Irisdiagnostik oder Naturheilkunde Tipps aus der traditionell chinesische Medizin lernen. Leider war das ein weiterer Denkfehler. Denn die Ausbildung konzentriert sich fast ausschließlich auf schulmedizinisches Wissen. Du erlernst vor allem essentielles Grundlagenwissen der Anatomie, Physiologie, Pathologie und Gesetzeskunde und musst in diesen Bereichen wirklich fit sein, um in ein paar Jahren dann die mündliche und schriftliche Heilpraktikerprüfung zu bestehen.
Der Hintergrund dafür ist, dass du von einem Amtsarzt geprüft wirst – und das ist in der Regel ein Schulmediziner. Denn in der Prüfung geht darum, sicherzustellen, dass du keine Gefahr für die Volksgesundheit darstellst, wenn du später als HeilpraktikerIn arbeitest.
Deine persönlichen Interessen, wie Osteopathie oder TCM musst du also erstmal hintenan stellen. Sie kommen genau genommen erst nach der Heilpraktikerausbildung in den Mittelpunkt, wenn du weitere Fortbildungen machst und deine Spezialiserung wählst. Rückblickend bin ich froh, dass ich mich im ersten Schritt ausschließlich auf die Grundlagen der Schulmedizin fokussiert habe. Denn das schafft eine solide Wissenssbasis, mit der du dich auch später leichter tun wirst, neue und alternative Konzepte zu erlernen und miteinander zu verknüpfen.
Wenn du übrigens das Gefühl verspürst einmal Ordnung in deine sich auftürmenden Berge an Lernunterlagen zu bringen, dann zeige ich dir in diesem Beitrag wie du deine Skripte für die Heilpraktikerausbildung optimal organisierst, damit deine Lernroutine effizienter wird.
3. Wie lange dauert die Heilpraktikerausbildung?
Die Dauer der Ausbildung hängt stark davon ab, wie intensiv du dich darauf einlässt. Im Durchschnitt dauert sie etwa drei Jahre, wenn du sie in Teilzeit machst. Ich selbst habe parallel zu meinem Studium mit der Ausbildung begonnen und musste schon bald feststellen, dass das eine extreme Belastung war. Ich habe mir zu viel auf einmal vorgenommen und merkte schnell, dass man sich entweder voll auf die Ausbildung konzentrieren oder den Rest herunterfahren sollte. Also vergiss am besten das Wort „Teilzeit“ und geh von 2-3 Jahren Vollzeitausbildung aus.
Bitte denke auch immer daran, dass die Heilpraktikerausbildung allein sehr wahrscheinlich nicht ausreicht, um als erfolgreicher Therapeut zu arbeiten. Nach den drei Jahren schulmedizinischer Ausbildung folgen – wie oben erwähnt – in der Regel (hoffentlich ;)) noch verschiedene Fortbildungen, in denen du die Gegelegenheit hast deine Spezialiserung z.B: Osteopathie, Akutpunktur, TCM etc. zu wählen. Diese Weiterbildungen können je nach Fachgebiet nochmal mehrere Jahre dauern. Besonders die Osteopathie Ausbildung kann bis zu fünf Jahre in Anspruch nehmen.
4. Gute Schulen für die Heilpraktikerausbildung
Eine der größten Herausforderungen während meiner Ausbildung war die Wahl der richtigen Schule. Ich habe mich damals für eine bekannte und etablierte Schule in München entschieden, aber ich rate dir, auf Mehr zu achten als nur auf das Alter oder sogar den Ruf einer Schule. Am besten ist es, du besuchst Probestunden, sprichst mit Dozenten und auch mit ehemaligen Schülern.
Mach dir selbst vorab einen Eindruck von der Schule, denn was für mich gut war, muss nicht unbedingt für dich passen. Wo fühlst du dich wohl und hast das Gefühl der Unterrichtsstil passt zu dir. Außerdem empfehle ich es dir wärmstes vielleicht sogar kleinere Schulen zu bevorzugen, wo der Unterricht oft persönlicher und praxisorientierter gestaltet ist.
5. Wie viel kostet die Heilpraktikerausbildung?
Auch die Kosten für die Ausbildung sind nicht zu unterschätzen. Die Ausbildung selbst ist nicht günstig, aber es kommen während der Zeit noch viele zusätzliche Ausgaben hinzu, wie Bücher, Online-Lernplattformen, Prüfungsvorbereitungskurse, zusätzliche Fortbildungen und Prüfungsgebühren. Bei mir beliefen sich die Gesamtkosten auf etwa 10.000 Euro. Man sollte also immer etwas mehr einplanen, als ursprünglich gedacht. Und wenn du die Prüfung beim ersten Mal nicht bestehst, kommen nochmal zusätzliche Gebühren auf dich zu…
Eine staatliche Förderung gibt es kaum. Manche Heilpraktikeranwärter bekommen unter bestimmten Voraussetzungen Unterstützung, wenn sie beispielsweise arbeitslos sind und eine Umschulung machen. Doch für die meisten Heilpraktikerschüler bleibt das eine reine Eigenfinanzierung. Ich rate daher, von Anfang an ein realistisches Budget zu planen und sich im Vorfeld darüber klar zu werden, dass hier nicht nur Zeit, sondern auch Geld investiert werden muss.
6. Wie schwer ist die Heilpraktikerausbildung?
Es ist keine leichte Ausbildung, das kann ich dir aus erster Hand bestätigen. Selbst diejenigen mit medizinischen Vorkenntnissen, wie Physiotherapeuten oder Rettungssanitäter, hatten in meiner Klasse zu kämpfen. Übrigens reicht es nicht aus, sich vorwiegend auf alte, schriftlichen Prüfungsfragen zu verlassen, da sich diese inzwischen stark unterscheiden und viel tiefgründiger gestaltet sind.
Eine Bekannte von mir hatte sich damals (das war 2021) ausschließlich auf alte Prüfungsfragen konzentriert und ist damit durchgefallen. Heutzutage wird in der schriftlichen und vor allem in der mündlichen Prüfung weit mehr gefordert als bloßes Auswendiglernen. Es wird erwartet, dass du die Zusammenhänge wirklich verstehst. Deshalb mein Tipp: Lerne den gesamten Stoff (auch wenn das viel ist) und nicht nur die Antworten auf Prüfungsfragen. So kannst du dir das Wissen und Antworten herleiten und bist auch für unvorhergesehene Fragen gut gewappnet.
7. Wie lernen für die Heilpraktikerprüfung?
Für mich war die Prüfungsphase die herausforderndste Zeit der gesamten Ausbildung. Das Anstrengstende war für mich vor allem die mentale Herausforderung, der Stresspegel der jeden Tag neue Höhen erreichte und die nagende Ungewissheit, ob man wirklich genug und das Richtige.
Wenn du übrigens mehr über effektive Strategien zur Prüfungsvorbereitung im Selbststudium erfahren willst, dann lese dir unbedingt auch diesen Beitrag von mir durch.
Ich empfehle, den Stoff nicht einfach auswendig zu lernen, sondern ihn wirklich in seiner Tiefe zu begreifen. Investiere dafür bewusst mehr Zeit in die Grundlagen z.B: Welche biochemischen Vorgänge passieren im Körper bei der Verstoffwechselung von Purinen? Diese werden zwar so nicht in der schriftlichen oder mündlichen Prüfung abgefragt, aber du verstehst und merkst dir dadurch gewisse pathologische Zusammenhänge z.B: Gicht beim späteren Lernen dann im handumdreh – und das spart Lernzeit!
Vor allem bei der mündlichen Prüfung merkt der Amtsarzt schnell, ob du wirklich Ahnung hast oder nur oberflächlich gelernt hast.
8. Welches Lernmaterial hilft bei der Heilpraktikerausbildung?
Während meiner Ausbildung habe ich schnell gemerkt, dass die bereitgestellten Lernunterlagen der Schule nicht ausreichen würden, damit ich mir diesen ganzen Stoff nachhaltig merken kann. Daher habe ich begonnen, meine eigenen Lernskripte zu erstellen. Ich habe Stunden damit verbracht, die Wissensmasse in übersichtliche Module zu unterteilen, überall wo es ging visuelle Lernhilfen und Eselsbrücken einzubauen, damit das Lernen zum Kinderspiel wird.
Aus diesen persönlichen Erfahrungen heraus entstand schließlich mein eigenes Lernwerk: Das How-to-Heilpraktiker Lernmaterial. Es besteht aus 21 verschiedenen Lernmodulen, die die wichtigsten schulmedizinischen Themen der Heilpraktikerausbildung abdecken. Jedes Modul enthält ein umfassendes Lernskript. Auch spezielle Übersichten zu den relevantesten Differenzialdiagnosen habe ich aufbereitet, um dir die Vorbereitung auf die Prüfung zu erleichtern.
Diese Lernmaterialien sind nicht nur für Heilpraktikeranwärter geeignet, sondern auch für Alle, die ein tieferes Verständnis der Medizin erlangen möchten. Egal ob du dich also noch in der Ausbildung befindest oder dein Wissen auffrischen möchtest – mit diesen Lernskripten bist du gut gerüstet.
Fazit: Erfolgreiche Heilpraktikerprüfungsvorbereitung im Selbststudium
Die Heilpraktikerausbildung ist kein leichter Weg, aber sie ist unglaublich bereichernd. Die Reise mag lang erscheinen, aber wenn du dir die Zeit nimmst, die Basics der Medizin zu verinnerlichen, wird dir später Vieles leichter fallen.
Nutze die Ausbildung, um ein solides Fundament zu schaffen, auf dem du später aufbauen kannst. Und wenn du zusätzliche Unterstützung suchst, empfehle ich dir mein How-to-Heilpraktiker Lernmaterial, das dir hilft, den Stoff schneller und effizienter zu lernen.
Wenn es dich interessiert einmal hinter die Kulissen zu schauen, teile ich in diesem Video meine persönliche Geschichte wie diese besondere Lernhilfe entstand.
Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg zur Heilpraktikerprüfung – bleib dran, es lohnt sich!