Die Anspannung ist vorbei, die Stifte sind niedergelegt und tausende angehende Heilpraktiker in ganz Deutschland atmen tief durch: Die schriftliche Heilpraktikerprüfung vom Oktober 2020 ist Geschichte. Jetzt beginnt das nervenaufreibende Warten und die eine Frage, die allen unter den Nägeln brennt: Habe ich bestanden?
Wir wissen, wie du dich jetzt fühlst! Deshalb haben wir uns sofort an die Arbeit gemacht, um dir so schnell wie möglich eine erste Orientierung zu geben. In diesem Artikel findest du die offiziellen Lösungen der schriftlichen Heilpraktikerprüfung vom Oktober 2020 mit kurzen, verständlichen Erklärungen sowie eine erste Einschätzung zum Schwierigkeitsgrad.
Einblick: Die Prüfungsfragen und Lösungen vom Oktober 2020 im Detail
Hier gehen wir die einzelnen Prüfungsfragen durch. Nimm dir deine Notizen oder dein Gedächtnisprotokoll zur Hand und vergleiche deine Antworten.
Frage 1: Mehrfachauswahl
Welche der folgenden Aussagen treffen zu?
Wählen Sie zwei Antworten!
Ein 9jähriges Kind fällt nach einem Virusinfekt durch Abgeschlagenheit, Müdigkeit, vermehrtes Trinken und häufiges Wasserlassen auf.
Dies spricht im Rahmen der Differentialdiagnose am ehesten für eine/einen
A) Virusgrippe
B) Appendizitis
C) Diabetes mellitus
D) Scharlach
E) Nierenerkrankungen
Frage 1 Antworten: C und E. C) Diabetes mellitus, E) Nierenerkrankungen
Frage 2: Mehrfachauswahl
Welche der folgenden Aussagen zum Herzinfarkt treffen zu?
Wählen Sie zwei Antworten!
A) Ein Herzinfarkt tritt meist infolge einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) mit hochgradiger Stenose oder Verschluss einer Koronararterie auf
B) Eine atypische oder fehlende Schmerz-symptomatik tritt beim Herzinfarkt sehr selten auf
C) Bei einem Herzinfarkt sind die Schmerzen durch Ruhe oder Nitroglycerin gut beeinflussen
D) Ein Hinweis auf einen Herzinfarkt ist eine erhöhte Troponinkonzentration im Serum
E) Im Frühstadium sind Herzrhythmusstörungen selten
Frage 2 Antworten: A und D. A) Ein Herzinfarkt tritt meist infolge einer Koronaren Herzkrankheit (KHK) mit hochgradiger Stenose oder Verschluss einer Koronararterie auf, D) Ein Hinweis auf einen Herzinfarkt ist eine erhöhte Troponinkonzentration im Serum
Frage 3: Mehrfachauswahl
Welche der folgenden Aussagen zu Blut im Stuhl treffen zu?
A) Hellrotes, frisches Blut spricht am ehesten für eine Blutungsquelle im distalen Kolon, Rektum oder Analkanal
B) Dunkles, geronnenes Blut ist charakteristisch für das Reizdarmsyndrom
C) Bei pechschwarzem, glänzendem, klebrigem Stuhl (Teerstuhl) liegt die Blutungsquelle meist im oberen Gastrointestinaltrakt
D) Hellrotes Blut schließt eine Blutungsquelle im Ösophagus, Magen oder Duodenum aus
E) Blutig-schleimige Durchfälle sprechen gegen eine Colitis ulcerosa
Frage 3 Antwort: A und C. A) Hellrotes, frisches Blut spricht am ehesten für eine Blutungsquelle im distalen Kolon, Rektum oder Analkanal, C) Bei pechschwarzem, glänzendem, klebrigem Stuhl (Teerstuhl) liegt die Blutungsquelle meist im oberen Gastrointestinaltrakt
Alle Prüfungsfragen als PDF herunterladen
Möchtest du die Prüfungsfragen in Ruhe durchgehen, Notizen machen und sie mit deinen eigenen Aufzeichnungen vergleichen? Um es dir so einfach wie möglich zu machen, haben wir die uns vorliegenden Prüfungsfragen vom Oktober 2020 für dich in einem übersichtlichen PDF-Dokument zusammengefasst.
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Erste Einschätzung: Der Schwierigkeitsgrad der Prüfung vom Oktober 2020
Nach der ersten Durchsicht der Prüfungsfragen der Heilpraktikerprüfung vom Oktober 2020 lässt sich ein erstes Fazit ziehen. Auf einer Skala von 1 bis 10 (wobei 10 die höchste Schwierigkeit darstellt) würden wir diese Prüfung bei einer 8/10 einordnen. Die Prüfung verlangt die Fähigkeit, komplexe Fallvignetten zu analysieren, Differentialdiagnosen zu erstellen und akute Notfallsituationen korrekt zu bewerten.
Im Vergleich zur Prüfung vom März 2019: Die aktuelle Prüfung ist als schwerer einzustufen. Während die Prüfung vom März 2019 stark faktenorientiert war und spezifisches Wissen in Bereichen wie Endokrinologie und Gesetzeskunde abfragte, kehrt die aktuelle Prüfung zu einem starken Fokus auf klinische Fallanalyse und Differentialdiagnostik zurück. Besonders präsent sind Fragen, die das Erkennen und Bewerten von akuten Notfällen (z.B. Herzinfarkt, Aortendissektion, Vena-cava-Kompressionssyndrom) und die Differentialdiagnostik bei unspezifischen Symptomen erfordern.
Besonders auffällig waren dieses Mal Fragen aus den Bereichen Notfallmedizin/Kardiologie, Differentialdiagnostik (Innere Medizin) und Pädiatrie. Im Vergleich zur Prüfung vom März 2019, bei der Endokrinologie und Psychiatrie im Vordergrund standen, sind diese Themen hier weniger dominant. Stattdessen rücken die praktische Anwendung von Wissen in Akutsituationen und spezifische pädiatrische Krankheitsbilder (Impetigo contagiosa, Impfkalender, Diabetes) in den Fokus.
Knackpunkte waren sicherlich die Fragen zum/zur
Differentialdiagnostik innerer Erkrankungen (Frage 23), bei der man aus fünf komplexen klinischen Szenarien (u.a. Aortendissektion, Ileus, Pneumothorax) die korrekten Zuordnungen treffen musste.
Fallbeispiel Masern (Frage 21), die das Erkennen der Krankheit anhand der Symptome mit der korrekten Handlungsweise (Meldepflicht nach IfSG, Behandlungsverbot) verknüpfte.
Vena-cava-Kompressionssyndrom (Frage 37), bei denen man die einzig richtige und lebensrettende Erstmaßnahme bei einer ohnmächtigen Schwangeren in Rückenlage erkennen musste.
Herzinsuffizienz (Frage 55), bei der detailliertes Wissen zur Symptomatik der Links- vs. Rechtsherzinsuffizienz sowie zu akuten Ursachen wie der Lungenembolie abgefragt wurde.
Insgesamt lag der Schlüssel zum Erfolg dieser Prüfung insbesondere in folgenden Schwerpunkten: sichere Differentialdiagnostik bei Leitsymptomen wie Thorax- und Bauchschmerzen, das Erkennen und korrekte Management von Notfallsituationen, fundierte Kenntnisse in der Pädiatrie von Infektionskrankheiten bis zum Impfkalender und präzises Wissen über die Gesetzeskunde bei Infektionskrankheiten. Im Vergleich zur vorherigen Prüfung hat sich der Schwerpunkt deutlich von der reinen Faktenabfrage (insbesondere Endokrinologie) hin zur angewandten klinischen Fallbeurteilung und dem Management von Akutsituationen verschoben.
Und jetzt? Durchatmen und austauschen!
Das Vergleichen der Lösungen ist das eine, das Verarbeiten der Anspannung und das Teilen der eigenen Erfahrung das andere. Du bist mit deinen Gedanken und Gefühlen nicht allein!
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Bestanden? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt startet die Vorbereitung auf die Mündliche!
Hast du nach dem Abgleich ein gutes Gefühl und bist zuversichtlich, die 75 %-Hürde geschafft zu haben? Fantastisch! Atme tief durch und sei unglaublich stolz auf diesen riesigen Meilenstein. Du hast es dir verdient!
Aber vergiss bei aller Freude nicht: Die schriftliche Prüfung ist nur die erste Etappe des Marathons. Die eigentliche Herausforderung, bei der du als zukünftiger Therapeut auf dem Prüfstand stehst – die mündliche Prüfung –, steht noch bevor.
Verschwende jetzt keine wertvolle Zeit! Die Wochen zwischen der schriftlichen und der mündlichen Prüfung vergehen oft schneller als gedacht. Nutze das Momentum, denn dein gesamtes Wissen aus der schriftlichen Vorbereitung ist jetzt noch frisch und abrufbereit. Es ist das perfekte Fundament, auf dem du aufbauen kannst.
Jetzt verschiebt sich der Fokus komplett: weg vom reinen Ankreuzen von Fakten, hin zum freien Sprechen, zum lauten Denken und zum sicheren Auftreten vor den Prüfern. In der mündlichen Prüfung geht es darum, vernetztes Denken zu beweisen und unter Druck eine professionelle Anamnese und treffsichere Differenzialdiagnosen zu erstellen. Der Druck in dieser Live-Situation ist eine ganz neue Herausforderung, und die Nervosität kann einem schnell einen Strich durch die Rechnung machen.
Übung macht den Meister! Und genau dabei unterstützen wir dich optimal. In unserer How to Heilpraktiker Skool Community findest du eine umfassende Sammlung echter Gedächtnisprotokolle aus ganz Deutschland. Diese werden kontinuierlich aktualisiert und sind übersichtlich systematisiert und strukturiert. So erkennst du nicht nur, welche Themen bundesweit relevant sind, sondern auch, welche Prüfungsfragen du unbedingt auf dem Schirm haben solltest.
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Fazit
Egal, wie dein Gefühl nach dem Abgleich der Lösungen ist: Sei stolz auf dich! Du hast dich dieser riesigen Herausforderung gestellt und unglaublich viel geleistet. Die Prüfung vom [Monat] [Jahr] ist vorbei und nun heißt es, den Blick nach vorne zu richten.
Wir drücken dir von Herzen die Daumen für deinen Weg!
